Fit durch Trampolinspringen

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Wer sein Herz-Kreislauf-System trainieren möchte, greift hierzulande in der Regel auf konventionelle Ausdauersportarten wie Laufen, Radfahren oder Nordic Walken zurück.

Eine sehr hochwertige und unterhaltsame Alternative zum gewohnten Ausdauertraining stellt dabei das Trampolinspringen dar. Diese bei uns noch wenig verbreitete Trainingsvariante blickt bereits auf eine fast einhundertjährige Geschichte zurück und hat seine Ursprünge im Zirkus, wo ja bekanntlich die Fang- und Sicherheitsnetze der Hochartisten elastische, trampolinähnliche Eigenschaften aufwiesen. Nachdem auch diese regelmäßig nach der eigentlichen Darbietung noch für einige publikumswirksame Salti genutzt wurden, kam die Idee auf, das Trampolinturnen als eigene Zirkusnummer und in weiterer Folge auch als eigene Sportart zu etablieren. So wurde bereits in den 1930er Jahren in den USA damit begonnen, Trampoline speziell als Sportgeräte herzustellen und zu vertreiben. Im deutschsprachigen Raum wurden erst zwei Jahrzehnte später erste zaghafte Versuche gestartet, Trampoline zu erzeugen und im Vereinssport einzusetzen. Seit den Olympischen Spielen von Sidney im Jahr 2000 sind Trampolin-Einzelkonkurrenzen auch Programm Olympischer Sommerspiele.

Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an Modellen für den kommerziellen sowie für den privaten Gebrauch in unterschiedlichen Größen und Elastizitäten, wobei jedes Trampolin aus einem elastischen Sprungtuch, welches auf Stahlfedern aufgehängt und in einen Metallrahmen eingespannt ist, besteht.

Für das private Training zu Hause oder im Fitnessclub eignen sich hierbei vor allem sogenannte Fitness- oder Minitrampoline mit einem Durchmesser zwischen 90 und 130 Zentimetern.

Was jedoch macht das Trampolinspringen so attraktiv? Welche sind die Vorteile im Vergleich zu anderen Sportarten und wie wirkt es sich auf unsere Gesundheit aus?

Das Trampolin erlaubt es, verschiedenste Bewegungsmuster auszuführen. Unterschiedlich anstrengende Gehbewegungen bilden dabei die Basis. Man kann darauf vor und zurück bzw. seitwärts hüpfen und wippen oder auch komplexe Aerobic Schritte sowie akrobatische Sprünge absolvieren. Übungen und Schritt-/Sprungfolgen in Kombination mit Kleingeräte wie Kurzhanteln, Elastikbändern oder Bällen erweitern die Vielfalt dieses Sportgerätes enorm.

Beim Springen wird der Körper fortlaufend beschleunigt (Absprung) und wieder abgebremst (Landung), wodurch Muskeln wiederkehrend und rhythmisch angespannt und entspannt, innere Organe und schlussendlich Zellwände durch den erhöhten Druck bewegt werden.

Aufgrund der Schwerkraft wird beim Landen am Trampolin jede Körperzelle zusammengedrückt, beim Abspringen kommt es jedoch kurz zu einem Erlebnis von Schwerelosigkeit, welches zur Ausdehnung aller Zellen führt. Somit entsteht in den Zellen aufgrund von sich rhythmisch abwechselnden Zug- und Druckverhältnissen Reibungselektrizität und Magnetismus, welche die Zellen – und damit innere Organe, Gewebe und Muskeln – stärken, aktivieren und regenerieren. Die rhythmischen Bewegungen beim Trampolinspringen fördern auch den Fluss von Blut und Lymphe und können somit Gefäßerkrankungen vorbeugen und die Ausscheidung von Giftstoffen und Stoffwechselabfallprodukten begünstigen.

Am Trampolin schult man zudem auch seinen Gleichgewichtssinn, sowie Konzentration und Koordination. Für den Alltag bedeutet dies, dass Sie sicherer auf den Beinen stehen und auch in kritischen Situationen das Gleichgewicht besser halten können. Die Bedeutung dieser Stabilisierungsfähigkeit für die Gesundheit steigt mit zunehmendem Alter, denn sie kann zu Vermeidung von Stürzen und damit einhergehenden Verletzungen beitragen.

Da beim Trampolinspringen vor allem große Muskelgruppen beansprucht werden (Beine, Gesäß, Rücken, Bauch), eignet sich diese Sportart hervorragend zur Fettverbrennung. Erwähnenswert ist dabei die Tatsache, dass am Trampolin im Vergleich zu anderen Ausdauersportarten gelenkschonender trainiert werden kann und bis zu 50% mehr Kalorien verbrannt werden als beispielsweise beim Joggen.

Auf Bandschreiben wirkt sich das ständige Be- und Entlasten besonders positiv aus, weil dadurch die Versorgung des Faserringes mit Wasser aus dem umliegenden Gewebe gefördert wird. Diese Wasserversorgung ist notwendig, um die Elastizität und Stabilität der Bandscheiben zu gewährleisten.

Was ist beim Trampolinspringen zu beachten?

Obwohl man zum Trampolinspringen keine Vorkenntnisse benötigt, ist es auch für erfahrene Sportler ratsam, nur mit leichtem Wippen, Schaukeln und alltagsgetreuen Gehbewegungen zu beginnen, um sich an diese neue Bewegungsform zu gewöhnen. Erst mit der Zeit können dann kleine, leichte Sprünge, Armbewegungen und komplexere Schritt- und Sprungkombinationen ins Training aufgenommen werden. Bei Vorliegen von Gelenkproblemen oder schmerzhaften Bandscheiben, sollte auf jeden Fall eine ärztliche Freigabe eingeholt werden.

Zu beachten gilt ebenfalls, dass – je nach Art des Trampolins – Sprunghöhen von bis zu mehreren Metern erreicht werden können. Dementsprechend sollte auch der Raum, in dem trainiert wird, hoch genug sein, um Kopf-, Hals- und Schulterverletzungen zu vermeiden.

Tipps für den Trampolinkauf:

Vor dem Trampolinkauf sollte man sich zunächst die Frage stellen, ob man es primär als Spielgerät (etwa für Kinder) oder hauptsächlich als Sportgerät anschaffen will. Das Angebot an Herstellern und Modellen ist groß, somit aber auch Preis- und Qualitätsunterschiede. Da beim Trampolinspringen die Sicherheit des Nutzers an erster Stelle liegt, ist es ratsam, nur geprüfte Geräte mit Gütesiegel (z.B. TÜV) Betracht ziehen und gegebenenfalls einen höheren Preis in Kauf zu nehmen. Dies zahlt sich hinsichtlich der Gebrauchssicherheit und Langlebigkeit des Gerätes meist aus. Für Kinder gibt es spezielle Sicherheitsnetze, des Weiteren gibt es auch Trampoline mit Griffen in Rumpfhöhe, welche beispielsweise für Senioren vorteilhaft sein können. Es gilt auch darauf zu achten, ob die Sprungfedern abgedeckt sind, um bei Stürzen schmerzhafte Verletzungen zu vermeiden. Das Sprungtuch selbst sollte dem eigenen Körpergewicht angepasst sein: je mehr der Nutzer wiegt, desto mehr Elastizität ist vom Sprungtuch gefordert, um die Gelenke zu schonen. Es sollte jedoch mindestens 100kg tragen können. Nebenbei erhöht dies auch den Spaßfaktor während die Effektivität des Trainings steigt. Des Weiteren spielt der Platzbedarf eine Rolle bei der Kaufentscheidung. Wird nur im Haus/in der Wohnung gesprungen, hat man einen Garten, oder eine Terrasse zu Verfügung, oder möchte man das Trampolin auch an andere Orte transportieren? Hierfür gibt es etwa klappbare oder aufblasbare Geräte, für den Außenbereich eignen sich – dementsprechend größere – Gartentrampoline, während das klassische Minitrampolin auch in der Wohnung verstaut werden kann (etwa unter einem Bett). Egal wie die Wahl letztendlich ausfällt, sollte man jedoch darauf achten, am Sprungtuch eine Standfläche von zumindest eineinhalb Schulterbreiten zur Verfügung zu haben.

Aufgrund der großen Auswahlmöglichkeiten, findet man daher im Sporthandel Trampoline zwischen 50€ und 250€.

http://www.trampolin-sport.org/news/sicherheit-tipps/

https://de.wikipedia.org/wiki/Trampolin

http://www.j-lorber.de/gesund/bewegung/trampolin.htm

https://www.yazio.com/de/lexikon/trampolinspringen.html

Erschienen in Kneipp Bewegt 2015